Kirchenbücher wurden im böhmischen Kronland Matrikel genannt und werden grundsätzlich in Geburts- oder Taufmatrikel, Trau- und Sterbematrikel unterteilt.
Seit dem 16 Jh. war es üblich, kirchliche Handlungen in Pfarrbüchern einzutragen.
Damit wurde eine der wichtigsten Informationsquellen für die Familienforschung geschaffen.
Der Umfang der Eintragungen ist verschieden und hängt von den Gewohnheiten des zuständigen Pfarrers und dessen Kenntnisse über die Personen ab.
Die Kirchenbücher stellen oft die einzigen Aufzeichnungen über die Existenz von Personen dar, da die Eintragungen unabhängig von Stand, Geschlecht und Vermögen gemacht wurden.
Das Lesen der Kirchenbücher setzt entsprechende Kenntnisse der Schreibschrift früherer Zeit voraus. Hinzu kommt, dass römisch-katholische Kirchenbücher oft bis weit ins 18te Jhr. ausschließlich in lateinischer Sprache geführt wurden. Glücklicherweise wiederholen sich die Eintragungen bei Matrikel, so dass die wiederkehrenden Begriffe bei schwer lesbaren Eintragungen mit einiger Übung dann doch auch für den "Ungelernten" keine Hürde mehr ist.
Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem in Böhmen Kirchenbücher in erheblichem Umfang verloren gingen, findet man heute in der Regel umfassende Bestände der Kirchenbücher. Aber auch weitere Kriege, so die Napoleonischen Kriege 1797–1809 und nicht zuletzt der Zweite Weltkrieg, haben erhebliche Verluste verursachten.